"TOGO" ist eine Arbeit mit dem Afrikaner Abdou-Nazirou Ouro-Gbeleou.
Abdou fiel mir im Internet auf. Er sprach und schrieb perfekt Deutsch, liebte Goethe, Simone Weil und Willy Brandt.
Ich dachte Abdou lebe in Deutschland.
Aber Abdou lebt im Togo und möchte nach Europa.
Er besuchte die Universität in Lomé und konnte aus finanziellen Gründen nicht mehr weiterstudieren. Er sprach oft
vom Weggehen, vom Traum nach Deutschland zu kommen, von dieser unwegsamen Reise, dem Weg durch die Wüste nach Tripolis und von dort übers Mittemeer nach Europa. Wir sprachen viel miteinander.
Ich wollte, dass er weiterhin die Universität besuchen konnte und dass er nicht nur noch weg wollte, sondern, dass er Weiterstudieren kann und einen Weg findet in seinem eigenen Land eine Zukunft aufzubauen.
Ich vereinbarte mit ihm, dass er mir jeden Tag 24 Fotos aus seiner Heimat schickt, ich die Aufnahmen dann weiterverarbeite und ihn für die Fotoarbeiten bezahle, damit er am Goethe-Institut von Lomé weiterstudieren kann und sich so auch eine Zukunft im Togo aufbauen könnte.
Abdou ist kein passionierter Fotograf und so konnte ich nicht direkt mit seinen Fotos weiterarbeiten. Die Fotos waren oft verwackelt, sehr schlecht aufgelöst und verpixelt.
Meistens war auch noch die Kamera beschädigt und dadurch die Fotos schwarz umrandet.
So begann ich tausende Fotos aus Togo zu sichten, zu ordnen, übereinanderzulegen, Ausschnitte zu wählen und damit neue Geschichten vom Weg und vom Weggehen zu schreiben.